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T Tauri-Sterne: T Tauri star Gruppe sehr junger Sterne in einer frühen Phase ihrer Entwicklung, in der sie noch kontrahieren. Der Prototyp, TTauri, ist ein irregulärer Veränderlicher in einer dunklen staubwolke im Sternbild Stier. Alle T Tauri-Sterne sind irregulär veränderlich. Ihr Absorptionsspektrum läßt auf Oberflächentemperaturen im Bereich von 3500-7000 Kelvin schließen. Sie werden in dichten interstellaren Wolken, in der Regel neben jungen O- und B-Sternen gefunden, T Tauri-Sterne aber sind sehr viel leuchtkräftiger als Hauptreihensterne der gleichen Temperatur. Es gibt auch starke Emissionslinien im Spektrum; diese stammen aus einer dünnen Gashülle um diese Sterne. Eine große Zahl von T Tauri-Sternen wurde durch ihre starke Infrarotemission entdeckt, insbesondere in der
Rho-Ophiuchi-Staubwolke. Lokale Verbände dieser Sterne sind als T- Assoziationen bekannt. Starke bipolare Strömungen (doppellappige Jets) strömen mit mehreren hundert Kilometern pro Sekunde aus diesen Sternen.
Dort, wo die Ausströmung Schockfronten bildet und das interstellare Gas heizt, werden leuchtende Nebel, sog. Herbig-Haro-Objekte, beobachtet. 

Taenit: taenite Eine Eisen-Nickel-Legierung, die in Eisen- Meteoriten gefunden wird. Sie enthält einen Nickel-Gewichtsanteil bis zu 7.5 Prozent. 

Tag: In der Astronomie eine Zeiteinheit, die als 86 400 Sekunden definiert ist, wobei die Sekunde wiederum auf Grundlage der Frequenz des Caesium-Atoms definiert ist (siehe: Atomuhr). Die Definition des Tages ist eng verbunden mit der Rotationsperiode der Erde, auch wenn diese Rotation nicht exakt gleichförmig ist. 

Tarantel-Nebel: (NGC 2070) Großes Gebiet ionisierten Wasserstoffs, 900 Lichtjahre Durchmesser, in der Großen Magellanschen Wolke gelegen. 

Tau Ceti: Tau Ceti Stern vom Typ der Sonne, 11.7 Lichtjahre entfernt. In der Rangfolge der nächstgelegenen Sterne ist er zwar nur der 17., aber mit einer Magnitudo von 3,5 einer der wenigen mit dem bloßen Auge sichtbaren nahen Sterne. 

Taukappe: Ein Ausbau, der am Teleskop-Tubus montiert wird, um die Kondensation von Wassertröpfchen auf den optischen Elementen zu verhindern. Eine einfache Tubusverlängerung vermindert den Kühleffekt der direkten Luftzirkulation. Ausgefeiltere Taukappen können auch kleine elektrische Heizelemente enthalten. 

Tauriden: Jährlich wiederkehrender Meteorschauer relativ geringer Intensität, mit doppeltem Stromradiant im Sternbild Taurus (Stier). Das Maximum dieses Schauers tritt um den 3. November auf. Der verantwortliche Meteoritenstrom ist mit dem Kometen Encke gekoppelt. 

Taurus: (Stier) Ein auffallendes Sternbild im Tierkreis, das traditionell den Kopf und die Vorderbeine eines Stiers repräsentiert. Es wurde schon von Ptolemäus (140 n. Chr.) aufgelistet und ist möglicherweise eines der ältesten Sternbilder. Der hellste Stern ist Aldebaran (Magnitudo 1), der scheinbar zu den Hyaden gehört, tatsächlich aber vor ihnen steht. Insgesamt sind 14 Sterne heller als 4. Größe. Auch der Plejaden-Sternhaufen sowie der Crab-Nebel liegen in diesem Sternbild.

Taurus-A: Taurus A Radioquelle im Crab-Nebel. 

Taurus-Littrow-Tal: Landeplatz von Apollo 17 auf dem Mond, an der Südwest-Grenze des Mare Serenitatis, in der Region des Kraters Littrow. Das Tal ist völlig von Bergen umgeben, manche mehr als 2 000 Meter hoch. Für die bemannte Landung wurde das lavaüberflutete Zentrum des Tals gewählt, da von dort sowohl die Nord- als auch die Südmassive, die das Tal umschließen, untersucht werden können.

Tautenberg: Standort des Karl-Schwarzschild-Observatoriums in der ehemaligen DDR. 

Taygeta: Einer der helleren Sterne der Plejaden. 

Technetium-Stern: In dessen Spektrum Linien des instabilen Elements Technetium vorkommen. Das langlebigste Isotop hat eine Halbwertszeit von 2,1 x 105Jahren, was im Vergleich zur Lebensdauer der Sterne (das Alter der Sonne beträgt z. B. 5 x 109 Jahre) sehr kurz ist. Das bedeutet, daß Technetium im Stern selbst entsteht und fortwährend an die Oberfläche transportiert wird; es kann nicht in der Materie gewesen sein, aus der der Stern entstanden ist. Technetium wurde nur in einer kleinen Gruppe der Kohlenstoffsterne gefunden.

Teekanne: Populärer Name für einen Asterismus, der von einer Gruppe hellerer Sterne im Sternbild Sagittarius gebildet wird; seine Gestalt ähnelt einer Teekanne.

Teilchenhorizont: Die Grenze im sichtbaren Universum, innerhalb derer das Licht Zeit genug hatte, uns seit dem Beginn des Universums zu erreichen. 

Teilkreis: Abgestufte Maßeinheit für die Rotationsachsen einer Teleskop-Montierung, welche die Himmelskoordinaten des Punktes angeben, auf den das Teleskop gerichtet ist. 

Tektite: Eine besondere Form natürlichen Glases. Tektite finden sich vorwiegend in vier großen Regionen der Erde, sog. Streufeldern: in Australasien, Elfenbeinküste, Tschechien und Slowakei sowie Texas und Georgia, USA. Einzelne Tektite erreichen bis zu 15 Kilogramm Masse (die meisten sind allerdings viel kleiner). Ihre Form und Struktur läßt darauf schließen, daß das geschmolzene Material, aus dem sie entstanden sind, mit hoher Geschwindigkeit durch die Atmosphäre geflogen sein
muß. Man geht heute davon aus, daß sie durch Aufschmelzen und anschließenden explosiven Auswurf irdischen Materials beim Einschlag eines Meteoriten entstanden sind. Ihr Alter und Parallelen zu bekannten Einschlagsstrukturen unterstützen diese Theorie. 

Tele-Extender / Kompressor: Barlow-Linse / Shapley-Linse. 

Telemetrie: Übertragungstechnik zur Steuerung von Satelliten und deren Instrumenten sowie zur Datenübertragung durch Radiosignale. 

Telescopium:  (Das Teleskop) Ein unscheinbares Sternbild am Südhimmel, von Nicholas L. de Lacaille Mitte des 18. Jahrhunderts eingeführt. Es enthält nur einen Stern über 3. Größe.

Teleskop: Instrument, um die elektromagnetische Strahlung eines entfernten Objekts zu sammeln, zu fokussieren und ein vergrößertes Bild oder verstärktes Signal zu erhalten. Der technologische Fortschritt ermöglichte es den Astronomen, einen großen Teil des elektromagnetischen Spektrums zu studieren. Teleskope mit speziellem Design und passenden Detektoren für verschiedene Wellenlängen wurden entworfen. Der ursprünglich für optische Instrumente gebrauchte Begriff Teleskop wird heute in der Astronomie in weiterem Sinne verwendet. Teleskope für Radiostrahlung, sichtbares Licht und Röntgenstrahlung erfordern sehr unterschiedliche Bauarten und Techniken. 
Optische Teleskope klassifiziert man nach ihrem lichtsammelnden Element. Ein Refraktor (Linsenfernrohr) besitzt vorn im Tubus eine Objektivlinse und entweder ein Okular oder eine Einrichtung wie z. B. eine Kamera in der Bildebene. Im Reflektor (Spiegelteleskop) ist das Objektiv ein konkaver Spiegel am Ende des Teleskops. 
Das Objektiv eines Refraktors ist normalerweise eine Linse aus mehreren Einzellinsen mit einer relativ langen Brennweite. Eine Mehrkomponentenlinse verringert die chromatische Aberration. Solche Linsensysteme nennt man achromatisches Dublett oder Triplett. Auch eine lange Brennweite verringert sowohl chromatische als auch sphärische Aberration, allerdings werden Refraktoren dadurch lang und unhandlich. In der Vergangenheit wurden im Zuge der Bemühungen, die Aberrationen zu reduzieren, außergewöhnlich lange Refraktoren konstruiert. Die Abkürzung OG (engl. object glass) wird manchmal als Bezeichnung für ein Linsenfernrohr verwendet. 
Es gibt immanente Schwierigkeiten bei der Konstruktion und Befestigung großer Glaslinsen. Auch absorbieren große, dicke Linsen für astronomische Verhältnisse zu viel Licht. Der weltgrößte Refraktor besitzt eine Linse von 101 Zentimeter Durchmesser und befindet sich im Yerkes-Observatorium. 
Alle großen astronomischen Teleskope sind Spiegelteleskope. Auch Amateure bevorzugen diese, da sie billiger und einfacher herzustellen sind. In einem Reflektor konvergiert das Licht im Brennpunkt vor dem Hauptspiegel, dem Primärfokus. Normalerweise wird das Licht dort von einem zweiten Spiegel zu einem Ort umgelenkt, an dem es einfacher weiterverarbeitet werden kann. Eine Reihe von Systemen sind im Gebrauch: das Newtonsche Teleskop, das Cassegrain-Teleskop, der Coudé-Fokus sowie der Nasmyth-Fokus finden sich für verschiedene Anwendungen. In einem sehr großen Fernrohr kann der
Beobachter direkt im Primärfokus in einem im Hauptrohr aufgehängten Käfig arbeiten. Die Abschattung durch den Sekundärspiegel oder Beobachterkäfig ist für die Leistung des Fernrohrs praktisch ohne Bedeutung. Große, professionelle Teleskope für verschiedene Aufgaben sind so gebaut, daß sie dem Beobachter die Wahl des Fokus selbst überlassen. Der Newton-Fokus ist nur in visuellen Amateurinstrumenten üblich. 
Hauptspiegel werden in der Regel aus Glas oder Keramik mit sehr kleinem Temperaturausdehnungskoeffizienten gegossen. Die Oberfläche, kugel- oder parabelförmig, muß mit einer Genauigkeit von Bruchteilen einer Wellenlänge geschliffen werden. Die reflektierende Oberflächenschicht besteht aus aufgedampftem Aluminium. Frühe Spiegelteleskope, etwa solche, die William Herschel (1738-1822) baute, besaßen einen Spiegel aus Spiegelmessing (68 Prozent Kupfer, 32 Prozent Zinn). Deshalb wird die Abkürzung spec. noch manchmal für Spiegelteleskope benutzt. Die ersten Glasspiegel hatten eine Silberoberfläche, diese schwärzte sich jedoch sehr schnell an der Luft. 
Modernste Großteleskope benutzen Techniken wie die aktive Optik, die mit computergesteuerten Stützen an der Rückseite des Spiegels diesen in Form hält und somit dünnere, leichtere und daher auch größere Spiegel erlaubt. Sowohl die Lichtstärke als auch das Auflösungsvermögen eines Teleskops hängen vom Durchmesser des Objektivs ab.Astronomen streben laufend nach immer größeren Instrumenten, um immer kleinere Grenzhelligkeit und höhere Auflösung zu erhalten, wobei diese Ziele z. T. auch durch modernere Detektoren und die Anwendung von Interferometern erreicht werden können. 
Die Vergrößerung ist, abgesehen von kleinen Amateurinstrumenten für den visuellen Gebrauch, nicht von überragender Bedeutung. Die Vergrößerung bei visueller Beobachtung ändert man durch verschiedene Okulare. Die höchste sinnvolle Vergrößerung wird in der Regel vom Seeing und nicht vom theoretischen Auflösungsvermögen des Teleskops bestimmt. 
Das Bild des astronomischen Fernrohrs ist umgekehrt. Da eine weitere bildumkehrende Linse keinem sinnvollen Zweck dient und nur Licht absorbiert, arbeiten Astronomen direkt mit dem umgekehrten Bild.

Die Montierung des astronomischen Fernrohrs ist eines seiner wichtigsten Komponenten, da der Beobachter in der Lage sein muß, das Instrument auf ausgewählte Objekte auszurichten und ihrer scheinbaren Bewegung durch die Erdrotation zu folgen. Sehr kleine Amateurinstrumente und große, computergesteuerte Instrumente besitzen eine Altazimut-Montierung. Vor der Einführung der Computersteuerung war eine parallaktische Montierung die praktischste Lösung. In den meisten Fällen findet sich daher noch immer eine parallaktische Montierung, die auch bei Amateurinstrumenten sehr populär ist. 

Telesto: Kleiner Mond des Saturn, 1980 entdeckt, als die Saturnringe der Erde nur die Kante zuwandten und damit unsichtbar waren. Er liegt auf einer Umlaufbahn mit Tethys und Calypso. 

Tellurisch: Zur Erde gehörig. In der Astronomie sind tellurische Linien Spektrallinien im Spektrum eines astronomischen Objekts, die durch Moleküle in der Erdatmosphäre erzeugt werden.

 Temperatur, absolute: Sie wird vom absoluten Nullpunkt, d. h. von der niedrigsten möglichen Temperatur gemessen und in Kelvin (K) ausgedrückt. Absoluter Nullpunkt = 0 K = -273,16 °C. Gefrierpunkt des Wassers = 273,16 K = 0° C.

Temperaturskala: In der Astronomie wird die Temperatur am häufigsten in Kelvin (K), im gewöhnlichen Leben in Grad Celsius (° C) oder Fahrenheit (° F) angegeben. Die niedrigste mögliche Temperatur ist 0 K = -273,16 ° C. 
                                               Celsius / Fahrenheit / Kelvin
    Gefrierpunkt  des Wassers: 0 °C /       32 °F       / 273,16 K. 
    Siedepunkt des Wassers: 100 °C /    212 °F       / 373,16 K 

Terminator. Grenze von Licht und Schatten, Grenze zwischen Tag und Nacht auf einem Himmelskörper, der selbst nicht leuchtet (Planet, Mond).

Terminologie der Formationen auf Planeten und Monden:  Man benützt international gültige lateinische, von der Internationalen Astronomischen Union (I. A. U.) festgelegte Bezeichnungen. 
Die häufigsten Bezeichnungen (in Klammern die Mehrzahl):
Catena (Catenae) - Kraterkette, Chasma (Chasmata) - tiefes Tal mit Steilwänden, Großgraben, 
Dorsum (Dorsa) - Bergrücken, Fossa (Fossae) - lange, schmale und seichte Depression
Lacus (Lacus) -  "See", kleine, glatte, dunkle Region, Mare (Maria) - "Meer", große, glatte und dunkle Region, Mons (Montes) - Berg (Berggruppe), Palus (Paludes) - "Moor, Sumpf", dunkle Region, Patera (Paterae) - Unregelmäßiger Krater, Depression, Planitia (Planitiae) - Tiefebene, Planum (Plana) - großes Plateau, Hochebene, Promontorium (Promontoria) - Kap, Regio (Regiones) - größere Region (helle, dunkle . . .), Rima (Rimae) - Riß, Rille, Rupes (Rupes) - Furche, Sinus (Sinus) - Bucht, Tholus (Tholi) - gewölbte Bergform (Hügel, Kuppe, Dom) Vallis (Valles) - Tal.

Terra: (pl. Terrae) Eine ausgedehnte Landmasse auf einer Planetenoberfläche. Die schwächer gefärbten Hochland-Regionen des Mondes werden, im Gegensatz zu den dunklen Mare, manchmal Terrae genannt. 

Terrestrisch: Zur Erde gehörig.

Terrestrischer Planet: Einer der inneren, felsigen Planeten (Merkur, Venus, Erde, Mars), die in ihrer Grundstruktur der Erde ähneln, im Gegensatz zu den jovianischen Planeten. 

Tessera: (pl. Tesserae) Begriff, der für die Namensgebung der Regionen auf der Oberfläche von Venus gebraucht wird, die polygonale Strukturen zeigen. 

Tethys: Mond von Saturn, 1684 von Giovanni Cassini entdeckt. Seine geringe Dichte (1,1 der Dichte von Wasser) läßt vermuten, daß er mindestens zur Hälfte aus Eis besteht. Bilder der Voyager-Raumsonden zeigen eine kraterübersäte Oberfläche; es gibt aber auch Gebiete geringer Kraterdichte, was auf eine oberflächenverändernde geologische Aktivität in der Vergangenheit hinweist. Zwei bemerkenswerte Strukturen sind der Krater Odysseus, 400 Kilometer Durchmesser, und Ithaca Chasma, ein über 2000 Kilometer langer Einschnitt, der 3/4 des Mondumfangs umfaßt. Es ist 100 Kilometer breit und einige Kilometer tief. Thetys teilt sich seine Umlaufbahn mit zwei sehr kleinen Monden, Telesto und Calypso.

Teufelsstern: (Algol) veränderlicher Stern im Sternbild Perseus.

Thalassa: Ein Mond von Neptun (1989 N5), während des Vorbeiflugs von Voyager 2 im August 1989 entdeckt. 

Tharsis-Rücken: 10 Kilometer hoch gelegene, vulkanische Region auf dem Mars. Drei große Vulkane - Arsia Mons, Pavonis Mons und Ascraeus Mons - mit bis zu 27 Kilometer Höhe liegen in einer Kette entlang dieses Rückens.

Thebe: Ein kleiner Mond von Jupiter (Nr. XIV), von S. P. Synnott 1980 entdeckt.

Themis: Asteroid 24, Durchmesser 228 Kilometer, 1853 von A. de Gasparis entdeckt. Er ist der Prototyp einer Hirayama-Familie von C-Typ-Asteroiden, deren Umlaufbahnen eine große Halbachse von 3.13 AE haben. 

Themis-Familie: Einer der Hirayama-Familien von Asteroiden, 3,13 AE von der Sonne entfernt. Die Mitglieder der Familie sind
alle vom kohligen Typ, was nahelegt, daß sie alle von einem Mutterkörper stammen.

Theophilus: Ein großer Mondkrater nordwestlich vom Mare Nectaris, überlappt mit dem Krater Cyrillus. Theophilus hat einen Durchmesser von 100 Kilometer; sein komplexer Zentralberg ist bis zu 2.2 Kilometer hoch.

Thermische Strahlung: Elektromagnetische Strahlung, die ein Körper aufgrund seines thermischen Zustandes (z. B. Temperatur) abgibt, im Gegensatz zur nicht-thermischen Strahlung, die von hochenergetischen Elektronen ausgesendet wird, die sich nicht notwendigerweise im thermischen Gleichgewicht befinden. 

Thermodynamisches Gleichgewicht: (thermisches Gleichgewicht) Zustand eines physikalischen Systems, in dem keine thermische Energie zwischen zwei Objekten übertragen wird und die Temperatur konstant bleibt. 

Thisbe: Asteroid 88, Durchmesser 210 Kilometer, 1866 von C. H. F. Peters entdeckt. 

Tholus:  (pl. Tholi) Eine planetare Struktur, ähnlich einem kleinen, domartigen Berg oder Hügel. 

Thuban: (Alpha Draconis) Ein Stern 3. Größe im Sternbild Drachen. Obwohl er die Bezeichnung Alpha trägt, ist er nur der siebthellste Stern des Sternbilds. Vor ungefähr 5000 Jahren war Thuban der dem Himmelsnordpol nächste helle Stern. (Der Himmelsnordpol ändert seine Position am Himmel aufgrund der Präzession.) Der aus dem Arabischen stammende Name bedeutet 'Drachen'. 

Thule: Asteroid 279, Durchmesser 135 Kilometer, 1888 von J. Palisa entdeckt. Mit der Entfernung von 4.26 AE von der Sonne gilt er als der äußere Grenzstein des Haupt- Asteroidengürtels. 

Tierkreis (Zodiakus):   Band auf der Himmelssphäre enttang der Ekliptik, in dem sich die Sonne, der Mond und die Planeten bewegen. Definiert durch die 12 Tierkreissternbilder.

Tierkreiszeichen: 12 Abschnitte auf der Ekliptik zu je 30°; ausgehend vom Frühlingspunkt. Die Tierkreiszeichen wurden im Altertum eingeführt und nach den Sternbildern, mit denen sie damals übereinstimmten, benannt.Infolge der Präzession der Erdachse,sind heute die Zeichen um 30° gegenüber den gleichnamigen Sternbildern verschoben.

Titan: Der größte Mond des Saturn und der zweitgrößte im Sonnensystem (nach Ganymed). Er ist 1655 von Christiaan Huygens entdeckt worden. Titan ist von einer dichten Atmosphäre umgeben, die hauptsächlich molekularen Stickstoff, aber auch Methan enthält. Der Oberflächendruck ist 1,5mal größer als an der Erdoberfläche. Durch Einwirkung des Sonnenlichts auf Methan und die anderen atmosphärischen Bestandteile, etwa Kohlenmonoxid, werden chemische Reaktionen ausgelöst, die
Kohlenwasserstoffe und andere Moleküle produzieren. Diese Moleküle kondensieren in der kalten Atmosphäre und bilden 200 Kilometer über der Oberfläche eine undurchsichtige Schicht orangefarbenen Dunstes. Man glaubt heute, daß flüssiges Methan auf der Oberfläche existiert, die Temperatur beträgt dort 95 Kelvin (-178°C). Es könnte sogar Methan-Regen aus den Wolken
der tiefen Atmosphäre fallen.

Titania: Der größte Mond des Uranus, 1787 von William Herschel entdeckt. Aufnahmen von Voyager 2 zeigten 1986 eine mit Kratern übersäte Oberfläche, obwohl es auch Gebiete mit geringerer Kraterdichte gibt. Dies deutet darauf hin, daß es in der Vergangenheit oberflächenverändernde Aktivitäten gegeben haben könnte. Die Oberfläche ist von Tälern und Brüchen zerfurcht, von denen einige große Krater durchschneiden.

Titius-Bode-Gesetz: (Bodes Gesetz) Eine mathematische Formel, mit der die Entfernung der Planeten von der Sonne näherungsweise allein aus der Nummer in ihrer Reihenfolge berechnet werden kann. 
Die Beziehung lautet: D = 0,4 + (0,3 x N)
Dabei ist D der Abstand in Astronomischen Einheiten (AE), und N durchläuft die Folge 0, 1, 2, 4, 8, ..., verdoppelt sich also für jeden folgenden Planeten. Diese Beziehung ist für die sieben innersten Planeten bis auf wenige Prozent genau, wenn N = 8 den größten Asteroiden Ceres repräsentiert. Sie bricht allerdings für Neptun und Pluto zusammen.Die Formel wurde 1766 von J. Titius entworfen und einige Jahre später von J. E. Bode kopiert und veröffentlicht. Zu dieser Zeit war noch keiner der Asteroiden entdeckt, und die Lücke bei 2,8 AE, bei der laut Formel ein Planet sein sollte, überzeugte die Astronomen, daß dort ein kleiner Himmelskörper gefunden werden würde, was sich als richtig erwies. 

Tolles Okular: Ein Teleskop- Okular, das aus einem einzigen Glaszylinder besteht. 

Topozentrische Koordinaten: Von der Oberfläche der Erde gemessene Koordinaten eines Himmelskörpers (im Gegensatz zu den geozentrischen Koordinaten, die auf den Erdmittelpunkt bezogen sind). 

Tornado-Nebel: Eine Radioquelle unbekannten Ursprungs in Richtung des galaktischen Zentrums. Der Name stammt von der Form der Radiographie der Quelle. 

Toro: Asteroid 1685, Durchmesser 7.6 Kilometer, 1948 von A. Wirtanen entdeckt. Er ist ein Mitglied der Apollo-Gruppe von Asteroiden und kommt der Erde periodisch außergewöhnlich nahe. 

Torus: Eine dreidimensionale Ringform mit der Form eines Rettungsringes; die Umlaufbahn von Io um Jupiter verläuft innerhalb eines Plasma-Torus. 
 

Totalität: Im Verlauf einer Sonnen- oder Mond-Finsternis, wenn die Sonne total bedeckt ist oder der Mond sich vollständig im Schatten der Erde befindet. 

Toutatis: Asteroid 4179, ein erdkreuzender Asteroid, der 1989 entdeckt wurde. Radarstudien ergaben eine unregelmäßige Form des Körpers, der etwa 4,7 x 2,4 x 1,9 km mißt und mit Kratern und Höhenrücken bedeckt ist. Es gibt Hinweise, daß es sich tatsächlich um zwei sehr dicht beieinander stehende Körper handelt. Toutatis rotiert auf sehr komplexe Weise. Form und Rotation scheinen Folge der Kollision mit anderen Körpern zu sein. Die Ebene der Toutatis-Bahn liegt näher in der Ebene der Erdbahn als bei allen bekannten erdkreuzenden Asteroiden. Im Jahr 2004 kommt er der Erde sehr nah und zieht dann in etwa
vierfacher Mondentfernung an der Erde vorbei. 

TRACE: Abkürzung für Transition Region and Coronal Explorer; ein im April 1998 gestarteter kleiner NASA-Satellit mit der Aufgabe, die Beziehung zwischen kleinräumigen Magnetfeldern und Oberflächenstrukturen der Sonne zu untersuchen; dazu beobachtet er die Photosphäre, die Übergangsschicht und die Korona in hoher Auflösung. 

Transitkreis: Die Montierung eines Teleskops, so daß es in der vertikalen Nord-Süd-Ebene um eine feste horizontale Achserotieren kann. Transitkreise werden für präzise Messungen der Altituden von Sternen und zur zeitlichen Bestimmung ihres Meridian-Durchgangs verwendet. Auch die Bezeichnung Meridiankreis ist üblich.

Transneptunisches Objekt: Ein kleiner planetarer Körper im äußeren Sonnensystem, dessen Bahn eine große Halbachse hat, die größer als die der Neptunbahn (30 AU) ist.

Trapez: Trapezium Volkstümlicher Name für das Mehrfach-Sternsystem Theta Orionis, im Herzen des Orion-Nebels gelegen, den es erleuchtet. Der Name kommt von der Figur, die die vier Sterne der Helligkeiten 5,1, 6,7, 6,7 und 8,0 (im kleinen Teleskop sichtbar) bilden. Ein größeres Teleskop offenbart die Existenz zweier weiterer Sterne 11. Größe.

Treibhauseffekt: Die aufgrund der Undurchlässigkeit für Infrarotstrahlung verursachte innere Erwärmung der Atmosphäre eines Planeten. Der Name kommt daher, daß der zugrundeliegende Mechanismus im wesentlichen derselbe der eines Treibhauses ist (wobei das Glas die Rolle der Atmosphäre einnimmt). Die Hauptwärmequelle für die Oberfläche und Atmosphäre von Planeten stellt die Strahlungsenergie der Sonne im visuellen und infraroten Teil des Spektrums dar. Langwellige Infrarotstrahlung, die von der warmen Planetenoberfläche abgestrahlt wird, bleibt in der Atmosphäre gefangen, wodurch die Gleichgewichtstemperatur der Atmosphäre (und infolgedessen auch der
Planetenoberfläche) höher liegt als ohne diesen Effekt. Auf der Erde beträgt die Temperaturerhöhung aufgrund dieses Effekts etwa 33°C. Auf der Venus steigert der extreme Treibhauseffekt die Temperatur um 500°C, während der Mars nur um 5°C aufgewärmt wird. Die Höhe des Temperaturanstiegs durch den Treibhauseffekt hängt von der Undurchlässigkeit der Atmosphäre für Infrarotstrahlung ab. Kohlendioxid ist einer der Hauptverursacher der Undurchlässigkeit, Wasserdampf und seltenere Gase
spielen allerdings ebenfalls eine Rolle. Mit Besorgnis wurde festgestellt, daß die globale Erwärmung der Erde durch die Zunahme der Kohlendioxidkonzentration und anderer sog. Treibhausgase verursacht werden könnte, die durch menschliche Aktivitäten, insbesondere durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen wie Kohle und Erdöl, freigesetzt werden. 

Triangulum: (Das Dreieck) Ein kleines, aber deutlich zu erkennendes nördliches Sternbild zwischen Andromeda und Widder, eines der 48 Sternbilder, die schon Ptolemäus (140 n. Chr.) aufgelistet hat. Die drei hellsten Sterne der Größenklassen 3,0, 3,4 und 4,0 bilden ein längliches, gleichschenkliges Dreieck. Im Dreieck befindet sich die große Spiralgalaxie M33, ein Mitglied der lokalen Gruppe. 

Triangulum Australe: (Das südliche Dreieck) Ein kleines, aber deutlich erkennbares südliches Sternbild, 1603 im Sternatlas von Johann Bayer eingeführt. Die drei hellsten Sterne der Größen 1.9, 2.9 und 2.9 bilden in etwa ein gleichseitiges Dreieck.

Triangulum-Galaxie: (M33; NGC 598) Eine nahegelegene, große Spiralgalaxie im Sternbild Dreieck. Sie ist 2.7 Millionen Lichtjahre entfernt und Mitglied der lokalen Gruppe.

Trifid-Nebel: (M20; NGC 6514) Eine große, leuchtkräftige Wolke aus ionisiertem Wasserstoff, in der ein 8000 Lichtjahre entferntes Sternentstehungsgebiet liegt. Auffällige Staubbänder scheinen den Nebel vom Zentrum aus radial in drei Teile zu zerlegen - daher der Name. Er liegt im Sternbild Sagittarius. 

Tri-Schiefspiegler: Ein Spiegelteleskop aus drei leicht zueinander gekippten, gekrümmten Spiegeln, die so angeordnet sind, daß der Lichtweg nicht verdeckt wird und Aberrationen sich gegenseitig aufheben. Der Name stammt von Anton Kutter, der für viele frühe, in den 50er Jahren von ihm propagierte Entwürfe verantwortlich ist. Die moderne Version ist das Ergebnis der Arbeit des Kaliforniers Dick Buchroeder. In einem typischen System fällt das Licht zunächst auf einen konkaven Hauptspiegel mit relativ großem Öffnungsverhältnis (z. B. 1:12) und nahezu sphärischer Krümmung. Die optische Achse ist gegenüber dem einfallenden Lichtbündel um 3° geneigt. Der konvergierende Strahl wird dann von einem konvexen, sphärischen Sekundärspiegel mit dem gleichen Radius wie der Hauptspiegel, der direkt neben der Eintrittsöffnung des Teleskops befestigt ist, unterbrochen. Dieser Spiegel ist auch gegenüber
dem einfallenden Licht gekippt und korrigiert den durch die Neigung des Primärspiegels entstandenen Astigmatismus und die Koma. Diese 2-Spiegel-Kombination ist bis zu Öffnungen von 120 Millimetern als optisch ideal anzusehen. Allerdings überschreitet die Koma für größere Öffnungen tolerierbare Werte, so daß es einer dritten optischen Komponente bedarf. Das Ergebnis ist bis zu einer Öffnung von 300 Millimetern brauchbar. Das System gilt als ideales Instrument für Planetenbeobachtungen und weist eine Qualität auf, wie sie nur von Refraktoren bekannt ist, aber ohne die chromatische Aberration. 

Triton: Der größte Mond des Neptun. Er wurde 1846 von William Lassell nur 17 Tage nach der Entdeckung des Neptun gefunden. Er umrundet den Planeten alle 5,9 Tage auf einer retrograden Bahn, die um 23° gegen die Äquatorebene des Planeten geneigt ist. Diese ungewöhnliche Bahn gab Anlaß zu Spekulationen, Triton sei von Neptun eingefangen und nicht zusammen mit ihm entstanden. 
Die Voyager-2-Begegnung mit dem Neptun-System am 25. August 1989, bei der sich die Sonde Triton bis auf 4000 Kilometer näherte, erbrachte eine Vielzahl von Details. Tritons Durchmesser beträgt nur 2700 Kilometer; somit ist er kleiner, als vorher vermutet wurde. Die Wirkung seiner Gravitation auf die Flugbahn der Raumsonde deutet darauf hin, daß seine helle, eisige äußere Kruste und der Mantel einen festen, felsigen (möglicherweise metallischen) Kern umgibt, der zwei Drittel der Mondmasse enthält. Die Oberflächentemperatur beträgt lediglich 38 Kelvin, womit Triton das kälteste bekannte Objekt im
Planetensystem ist. Seine Größe, Struktur und seine weitere Eigenschaften lassen vermuten, daß der Mond dem Planeten Pluto sehr ähnlich sein könnte. Triton ist von einer dünnen Stickstoff-Atmosphäre umgeben, die Spuren von Methan enthält; der Oberflächendruck beträgt 15 Mikrobar. Die Südpolarkappe ist mit hellem Frost überzogen, möglicherweise Stickstoffeis, das allmählich sublimiert.
(Aufgrund der Umlaufdaten von Neptun und Triton ist diese Region zum Zeitpunkt der Beobachtung durch die Sonde bereits über 100 Jahre ununterbrochen dem Sonnenlicht ausgesetzt gewesen. Es wurden keine Einschlagkrater in diesem Gebiet gefunden.) Die Äquatorregion zeigt eine Reihe unterschiedlicher Gebiete, die eine komplexe vulkanische Tätigkeit vermuten lassen, bis hin zu Wolken-Ausbrüchen. Tritons Oberfläche ist im astronomischen Maßstab als sehr jung anzusehen. 

Trojaner-Asteroiden: Zwei Asteroiden-Familien auf der Umlaufbahn von Jupiter, die um die Lagrange-Punkte 60° vor und hinter dem Planeten gruppiert sind. Über 200 Mitglieder sind bekannt, die Mehrzahl in der vorauslaufenden Gruppe. Sie bleiben nicht stationär in den Lagrange-Punkten, sondern oszillieren um diese auf einem 45° bis 80° von Jupiter entfernten Bogen mit einer Periode von 150-200 Jahren. Der erste Trojaner, der entdeckt wurde, war Achilles; es wurde damals beschlossen, alle
folgenden Mitglieder der Gruppe nach Kriegsherren der Trojanischen Kriege zu benennen. 

Tropischer Monat: Zeit, die der Mond für einen Umlauf um die Erde benötigt, wobei der Frühlingspunkt als Referenzpunkt dient. Der tropische Monat ist 27,32158 Tage lang. 

Tropisches Jahr: Die Zeit, die die Erde für einen Umlauf um die Sonne benötigt, gemessen von Frühlingspunkt zu Frühlingspunkt. Das tropische Jahr ist 365,24219 Tage lang.

Troposphäre: Die unterste Schicht der Erdatmosphäre, die bis zu einer Höhe von 20 Kilometer reicht. Sie wird durch die Tropopause begrenzt, die den Übergang zu den stabileren Bedingungen in der Stratosphäre markiert.

Trumpler-Klassifikation: Ein System zur Klassifizierung des visuellen Erscheinungsbildes von offenen Sternenhaufen, das Robert J. Trumpler 1930 veröffentlichte. Das System beschreibt den Grad der zentralen Konzentration eines Haufens (römische Zahlen I bis IV in der Reihenfolge abnehmender Konzentration und geringeren Kontrasts mit dem Feld der Hintergrundstern), den Bereich der Helligkeit, den die Mitgliedssterne überdecken (1 bis 3 mit ansteigendem Helligkeitsbereich), und die scheinbare Zahl der Mitgliedersterne (oder 'Reichtum', 'richness') mit den Buchstaben p ('arm', 'poor') für weniger als 50 Sterne; m ('ziemlich reich', 'moderately rich') für 50 bis 100 Sterne; und r ('reich', 'rich') für mehr als
100 Mitglieder. 

Tsiolkovskii: Ein Krater auf der Mondrückseite, mit 180 Kilometer Durchmesser. Der Kraterboden ist teilweise mit schwarzer Lava bedeckt, aus der ein Zentralberg hervortritt. Auf dieser im Unterschied zur Mondvorderseite marearmen Halbseite ist Tsiolkovskii eine der auffälligsten Strukturen.

T-Stern: Ein Brauner Methan-Zwerg. Siehe: Brauner Zwerg. 

Tsytovich-Razin-Effekt: Die Unterdrückung tiefer Frequenzen der Synchrotronstrahlung freier Elektronen in einem heißen Gas.Die Grenzfrequenz hängt von der Elektronendichte und der Magnetfeldstärke ab. Ihre Bestimmung liefert daher Informationen über diese Größen. 

T-Typ-Asteroiden: Typus von Asteroiden mit ziemlich kleiner Albedo. 

Tucana: Tucana (Der Tukan) Südliches Sternbild, 1603 im Atlas von Johannes Bayer eingeführt. Die beiden hellsten Sterne sind von 3. Größe. Die Kleine Magellansche Wolke liegt innerhalb seiner Grenzen. Es enthält außerdem den großen und hellen Kugelsternhaufen 47 Tucanae, der mit dem bloßen Auge gerade noch sichtbar ist.

Tully-Fisher-Beziehung: Relation zwischen der Breite der 21-Zentimeter-Wasserstofflinie von Spiralgalaxien und ihrer absoluten photographischen Helligkeit. B. Tully und R. Fisher eichten 1977 diese Korrelation, um eine neue Technik der Entfernungsbestimmung abzuleiten. 

Tunguska-Ereignis: Gewaltiger Einschlag eines Objekts in der Tunguska-Region in Sibirien, der sich am 30. Juni 1908 ereignete und möglicherweise durch einen Kometen oder Meteoriten verursacht wurde. Obwohl der Einschlag große, ausgedehnte Zerstörungen hinterließ, wurden keine Reste eines Einschlagskörpers und kein Krater entdeckt; vermutlich war das Objekt bereits vor dem Aufschlag in der Atmosphäre verdampft. Die Höhe der Explosion wurde auf 8,5 Kilometer geschätzt. Beobachter berichteten von einem Feuerball, der so hell wie die Sonne war; es explodierte mit einem betäubenden Schlag und löste eine Schockwelle aus, die Gebäude erschütterte und Schäden verursachte. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die erste Expedition in die abgelegene Gegend wurde erst 1927 unternommen. Im Umkreis von 30 bis 40 Kilometern war der Wald umgeknickt. In einer Region, die 15 bis 18 Kilometern um den vermutlichen Aufschlagspunkt lag, waren die Bäume radial nach außen umgestürzt und ihre Äste abgestreift. Bis heute gibt es keine vollends befriedigende Erklärung für das Ereignis. 

Turinskala: Eine von 0 bis 10 reichende numerische Skala zur Kategorisierung der Gefahr, die ein erdnahes Objekt bei seiner Annäherung an die Erde darstellt. Die Skala wurde 1999 während einer Konferenz in Turin, Italien, vorgeschlagen. Wird die Bewegung eines Kometen oder Asteroiden nicht über einen beträchtlichen Zeitraum verfolgt, läßt sich seine Umlaufbahn und zukünftige Position nicht mit Gewißheit vorherbestimmen. Für neu entdeckte Objekte ist daher nicht auszuschließen, daß sie in Zukunft mit der Erde kollidieren. In diesem Fall kann die Kollisionswahrscheinlichkeit aufgrund der zur Verfügung stehenden Daten errechnet werden. Die Turinskala kombiniert diese Wahrscheinlichkeit mit dem potentiellen Schaden, den das Objekt auf der Erde anrichten würde. Objekte in der Kategorie 0 stellen keinerlei Gefahr dar; Kategorie 10 bedeutet, daß eine Kollision in eine globalen Katastrophe müden würde. Manche Objekte, die sich zu unterschiedlichen Zeiten der Erde unterschiedlich weit nähern, können auf der Turinskala verschiedenen Kategorien zugeordnet werden; auch die Kategorie eines Ereignisses kann sich ändern, wenn weitere Beobachtungsdaten vorliegen. 

Tycho: Auffallender Mondkrater auf den südlichen Hochebenen. Er ist vom hellsten und ausgedehntesten Strahlensystem des Mondes umgeben, möglicherweise eine der jüngsten großen Strukturen. Die terrassierten Hänge erheben sich bis zu einer Höhe von 4.5 Kilometern, der Zentralberg bis 2.3 Kilometer über dem Kraterboden, der 85 Kilometer Durchmesser hat. 

Tychos Supernova (Tychos Stern): Tycho's Supernova (Tycho's Star) Eine Supernova im Sternbild Cassiopeia, 1572 von Tycho Brahe beobachtet. Während ihrer maximalen Helligkeit war sie fast so hell wie die Venus und konnte bei Tageslicht gesehen werden. Der Supernova-Überrest ist sowohl eine Röntgenquelle als auch ein intensiver Radiostrahler; die sich ausdehnende Gashülle ist mit starken optischen Teleskopen gerade sichtbar. 

Tyuratam: Die dem Baikonur-Weltraumzentrum nächstgelegene Stadt in Kasachstan.
 
T-Zwerg: Eine Klasse Brauner Zwerge.